Obwohl das Jahr relativ ruhig begann, wurde 2022 mit 31.236 ehrenamtlich geleisteten Stunden in Einsätzen, Ausbildungen, Übungen und sonstigen Diensten erneut die Rekordzahl der vergangenen Jahre überboten. Das zeigt die zunehmende Belastung der Einsatzkräfte durch die Großeinsätze wie die Corona-Krise, den Angriffskrieg auf die Ukraine und auch die Vorbereitung auf mögliche Blackout-Szenarien und die Energiekrise.
Einsätze im Rahmen des Ukraine Kriegs
Im März starteten die Helferinnen und Helfer mit dem Aufbau einer Flüchtlings-Notunterkunft in der Rettenberger Turnhalle. Zu diesem Zeitpunkt ahnten die Einsatzkräfte noch nicht, dass die Flüchtlingseinsätze einen Großteil der 82 Einsätze im letzten Jahr ausmachen werden. Neben der Unterkunft in Rettenberg wurde auch die Markthalle in Sonthofen für eine mögliche Ankunft weiterer Hilfesuchenden vorbereitet. Es wurden logistische Aufgaben für das Landratsamt während dem Betrieb der Unterkunft durchgeführt und zahlreiche Betten für dezentrale, längerfristige Unterbringungsmöglichkeiten aufgebaut und transportiert.
Vielseitige Einsätze im vergangenen Jahr
Neben den Flüchtlingseinsätzen wurde das THW Sonthofen auch zu einer technischen Hilfeleistung alarmiert, nachdem sich ein Kleintransporter unter einer Werbetafel verkeilt hatte, die THW-Kräfte kamen bei einem Schlagwetter in Oberstdorf zum Einsatz und einige Helfer unterstützten mit dem Teleskoplader beim G7-Gipfel in Elmau. Der Fachberater war bei einem Wasserrettungseinsatz in der Sonthofer Starzlachklamm im Einsatz, nachdem durch starke Regenfälle das schnell ansteigende Wasser eine Canyoning-Gruppe gefährdet, mehrere Personen verletzt und einer Person das Leben genommen hat. Hier war auch der Drohnentrupp gefordert, der vergangenes Jahr insgesamt neun Einsätze verbucht. Dazu zählten Erkundungsflüge und Personensuchen. Der Drohnentrupp wird als Gemeinschaftsprojekt der Freiwilligen Feuerwehr und des THW Ortsverband Sonthofen betrieben. In den bayerischen Ferien stellten die THW-Kräfte erneut Bereitschaftsgruppen zur Technischen Hilfe auf Verkehrswegen, bei der die Verkehrspolizei bei Tätigkeiten wie Pannen-, Unfall- und Stauabsicherung oder Verkehrsunfällen unterstützt wird.
Starke 119-köpfige Mannschaft
In Sonthofen engagieren sich derzeit 72 Einsatzbefähigte, 14 Mitglieder im Verwaltungs-Stab und 8 Grundausbildungsanwärter beim Technischen Hilfswerk dazu kommen die Mitglieder der Jugendgruppe. Im April absolvierten elf Helferinnen und Helfer ihre Grundausbildungsprüfung und traten so in den aktiven Dienst über. Die starke Mannschaft freute sich aber nicht nur über einen Zuwachs an Einsatzkräften, auch ein neues Fahrzeug für die Fachgruppe Notversorgung/Notinstandsetzung konnte begrüßt werden.
Neues erlernen und Bekanntes vertiefen
Über das Jahr verteilt fanden zahlreiche Ausbildungen und Übungen statt um bereits Bekanntes zu vertiefen und neue Fähigkeiten zu erlernen. Bei der Firma Gerüstbau Schneider erweiterte die Einsatzmannschaft ihr Wissen im Bereich des Einsatzgerüstsystems, die Atemschutzgeräteträger mit der Qualifikation zum CBRN-Helfer (Chemische, Biologische, Radioaktive, Nukleare Gefahren) zeigten ihr Können bei einer Einsatzübung in einem Industriebetrieb. Gemeinsam mit den Feuerwehren des Landkreises wurde die Wasserförderung über lange Distanzen und Höhen zur Brandbekämpfung beübt und einige Mitglieder nahmen an schulischen Lehrgängen der THW-Bundesschulen teil.
Spielend helfen lernen
Die Jugendgruppe besteht derzeit aus 25 Jungen und Mädchen, die spielerisch an die Technische Hilfe herangeführt werden. Neben den Ausbildungen halfen sie in diesem Jahr wieder beim Maibaumfest in Sonthofen, trafen sich mit Junghelfern anderer Jugendgruppen beim Schwabenausflug im Deutschen Museum in München und betrieben einen Mitmach-Stand auf der Kindermeile des Sonthofer Stadtfestes. Anfang des Jahres absolvierten die Jugendlichen einen Erste-Hilfe-Kurs, den sie beim THW als auch im Alltag anwenden können. Traditionell endete das Jahr der THW-Jugend mit einer gemütlichen Weihnachtsfeier.