Oberstdorf,

Unter Atemschutz eine Skiflugschanze hinauf – THWler erfolgreich bei Oberstdorfer Schanzenlauf

In der Szene des Feuerwehrsports sind Treppenläufe fest etabliert. Ein Treppenlauf der besonderen Art fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Oberstdorf statt. Dort galt es die über 1.000 Stufen der Heini-Klopfer-Skiflugschanze zu bezwingen. Das Ganze mit vollständiger Einsatzbekleidung und angeschlossenem Pressluftatemschutzgerät.

Bereits im Vorfeld wurde der THW Ortsverband Sonthofen aktiv, um unter anderem einen Treppenturm aus Gerüstteilen am Übergang des Schanzenhügels zum Absprungturm aufzubauen. Durch diesen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bequem in den letzten Abschnitt des Laufs starten. Auch Umkleidezelte und Pavillons stellten die Helferinnen und Helfer aus Sonthofen bereit.

 

Kein Hochhaus, sondern eine Skiflugschanze

Im Unterschied zu einem normalen Feuerwehr-Treppenlauf gibt es an der Skiflugschanze keine Podeste mit kurzen ebenen Abschnitten wie in einem Treppenhaus. Auch die Stufen sind entlang des Hügels angepasst und entsprechen keiner Norm-Höhe. Sie beginnen unten mit einem sehr niedrigen Abstand und wechseln willkürlich entlang der Strecke. Wer nicht aufpasst droht zu stolpern. Überholmanöver schnellerer Teams wollen gut angekündigt sein, so passen auf die Treppen neben des Schanzenhügels keine zwei Personen nebeneinander. Um nicht abzustürzen, wurden im Vorfeld Fangnetze angebracht. Eine weitere Schwierigkeit stellen die letzten 50 Stufen dar. Sie sind mit etwa 30 Zentimetern extrem hoch, wie die Sonthofer THWler schon bei einem Testlauf im September feststellen konnten.

 

Das Regelwerk wurde extra angepasst, damit auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Technischen Hilfswerks starten konnten. Diese Möglichkeiten nahmen neben drei Teams des nahegelegenen Ortsverbandes Sonthofen auch je ein Team der Ortsverbände Füssen und Simbach am Inn wahr. Insgesamt nahmen am Wettkampftag 236 Trupps bestehend aus jeweils zwei Einsatzkräften aus ganz Deutschland und den Nachbarländern teil. Neben der Kategorie „mit PA“, also mit angeschlossenen Atemschutzgeräten, konnte in eigenen Kategorien auch ohne angeschlossenen Pressluftatmern gestartet werden.

 

Erst anstrengend, dann ein gutes Gefühl

Die THW-Teams starteten am Wettkampftag direkt in der Früh. Vor traumhafter Bergkulisse und bei noch tiefhängenden Nebelschwaden ertönte der Countdown: Drei, Zwei, Eins, los. „Unsere Taktik bestand darin, gemäßigt zu starten und uns nicht auf den ersten Stufen bereits auszupowern“, so Alexander Fleischer vom Team THW Sonthofen I, „Nach den ersten Stufen spürt man schon seine Beine. Spätestens am steilen Abschnitt des Schanzenhügels kommt die Frage auf, warum man sich das eigentlich antut. Da kommen einem die letzten Meter auf dem Schanzentisch, wo sonst die Skiflieger starten und abspringen, mit seinen bis zu 80% Steigung und extrem hohen Stufen fast entspannt vor.“ Nach und nach treffen die THW-Kräfte im Zielbereich ein. Nach einer kurzen Verschnaufpause können sie auch die grandiose Aussicht in die Allgäuer Alpen und den Freibergsee genießen. „Ich habe über 20 Jahre Kampfsport betrieben und wollte zeigen, dass ich konditionell mit den Männern mithalten kann“, so Regina Flöther des Team THW OV Füssen, „Wir werden im nächsten Jahr wieder dabei sein und werden dann auch noch intensiver im Vorfeld trainieren.“ Um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu motivieren, fanden sich deren Familien und THW-Kameradinnen und Kameraden an der Schanze ein. Sie feuerten die THW-Teams mit blauen Pompons und Kuhschellen an.

 

Drei THW-Kräfte auf dem Podest

In der Kategorie „Pärchen – mit PA“, also die Mixed-Teams, räumten die THW-Kräfte ordentlich ab. Auf Platz 1 landete hier das Team „Florian Chemnitz + Heros Riesa“ nach 15 Minuten und 17 Sekunden kamen Mandy Wohlan aus dem THW Ortsverband Riesa (Sachsen) und ihr Teampartner ins Ziel. Den 3. Platz erkämpften sich Regina Flöther und Korbinian Ebert aus dem Ortsverband Füssen. Sie kamen gemeinsam nach 18 Minuten und 55 Sekunden auf der Spitze der Skiflugschanze an. An der Siegerehrung nahmen neben Oberstdorfs Bürgermeister, Klaus King und dem Oberallgäuer Kreisbrandrat, Michael Seger auch die beiden heimischen Skispringer Katharina Schmid und Karl Geiger teil.

 

 

 

Ergebnisse Gesamtwertung:

 

Platz

Team

Zeit
(Platz in der Kategorie)

1

FFW Oberjoch
Clemens Schenk, Leonhard Schenk

10,27 min.
1. Burschen

2

Bundeswehr Feuerwehr Kaufbeuren
Joachim Krißmer, Johannes Mösle

11,16 min.
2. Burschen

3

Feuerwehr Konstanz Team 1
Sven Reuter, Ferdinand Oser

12,10 min.
1. Mannsbilder

33

THW Sonthofen I
Alexander Fleischer, Michael Möstl

14,28 min.
28. Burschen

91

THW Sonthofen II
Kevin Lechler, Justin Staude

17,31 min.
72. Burschen

108

THW OV Füssen
Regina Flöther, Korbinian Ebert

18,55 min.
3. Pärchen

141

THW Simbach am Inn
Lukas Müller, Tobias Müller

24,51 min.
107. Burschen

---

THW Sonthofen III
Luca Gänswürger, Korbinian Haferkamp

20,28 min.
--- Burschen

 

Bilder: A. Fleischer, R. Flöther, J. Kappelmeier

 


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